Hochwasser, Feuchtigkeit aus dem Erdreich oder eine geplatzte Leitung: Gelangt Wasser ins Haus, ist schnelle Hilfe gefragt. Doch wie stark sind Feuchtigkeitsschäden und welche Maßnahmen helfen nachhaltig?
Diese Fragen beantwortet ein Wasserschaden-Gutachter mit außergewöhnlicher Expertise und viel Erfahrung.
Wir erklären, was qualifizierte Experten auszeichnet, wie Gutachter und Sachverständige für Feuchtigkeitsschäden arbeiten und wie viel die Fachleute kosten.
Die Themen im Überblick
Sachverständigen für Wasserschäden finden: Aber welchen?
Gutachter und Sachverständige für Wasserschäden an Gebäuden sind Bauexperten mit langjähriger Erfahrung. Sie verfügen in der Regel über eine Meister-Ausbildung oder ein Studium und haben zahlreiche Weiterbildungen absolviert. Die Experten konnten auf diese Weise ein großes Wissen rund um Ursachen und Folgen von Feuchtigkeitsschäden sammeln. Sie finden Rohrbrüche, stellen die Ursache feuchter Wände heraus und wissen, worauf es nach einem Hochwasser ankommt.
Anerkennung informiert über die Qualifikation der Fachexperten
Einen qualifizierten Wasserschaden-Gutachter finden, das ist für viele Betroffene gar nicht so einfach. Denn der Begriff des Gutachters/Sachverständigen ist in Deutschland nicht geschützt. Es gibt allerdings einige Kriterien, an denen sich erfahrene Experten erkennen lassen. Dazu zählen folgende:
- Angaben zu Ausbildung und Weiterbildung zeigen den beruflichen Hintergrund
- Referenzen informieren über Erfahrungen in verschiedenen Schadensbereichen
- Anerkennung von Verbänden oder Vereinen setzt Qualitätsstandards voraus
- Zertifizierung (zum Beispiel nach DIN EN ISO/IEC 17024) zeigt fachliche Kompetenz
- öffentliche Bestellung und Vereidigung als Voraussetzung für gerichtliche Aufträge
Wer einen Sachverständigen für Wasserschäden an Gebäuden sucht, sollte sich für einen zertifizierten oder verbandsanerkannten Experten entscheiden. Geht es um gerichtliche Aufträge (Gutachten über Wasser- und Feuchteschäden im Rahmen von Verfahren), kommen hingegen nur öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige infrage.
Fachliche Expertise und neutrales Arbeiten der Sachverständigen
Ganz gleich, aus welchem Grund Betroffene einen Wasserschaden-Gutachter suchen: Die Experten sind immer zur neutralen Arbeit verpflichtet. Sie beziehen keine Stellung und stützen sich bei der Klärung verschiedenster Sachverhalte auf ihr tiefgreifendes Wissen und die langjährigen Erfahrungen.
Unser Tipp: Geht es um einen Streit- oder einen Versicherungsfall, sollten Betroffene selbst einen Sachverständigen für Wasserschäden beauftragen. Auf diese Weise stellen sie sicher, dass sich der Experte im jeweiligen Bereich bestmöglich auskennt.
Gutachter für Feuchtigkeitsschäden beauftragen: Häufige Gründe
Woher kommt das Wasser im Gebäude? Welchen Schaden hat es angerichtet? Wie lässt sich der Schaden beseitigen und welche Kosten verursacht die Sanierung? Wer einen Gutachter für Wasser- und Feuchteschäden beauftragen möchte, ist in der Regel an der Klärung dieser Fragen interessiert. Die folgende Übersicht zeigt die häufigsten Gründe, aus denen Verbraucher einen Sachverständigen für Wasserschäden an Gebäuden suchen:
- Wasserschaden: Ein verstopfter Abfluss, ein undichter Waschmaschinenanschluss oder ein defekter Schlauch zum Spüler: Gründe für einen Wasserschaden im Haus gibt es viele. Sind die Ursachen wie in den genannten Beispielen einfach auszumachen, inspiziert der Gutachter das Ausmaß des Schadens. Er entwickelt ein Sanierungskonzept und stellt die anfallenden Kosten zusammen. Häufig geht es dabei um Versicherungsschäden. Aber auch wenn Mieter einen Wasserschaden verursacht haben, hilft der Gutachter mit Sachverstand und Erfahrung. In diesen Fällen findet er auch die Ursache der Schäden heraus. Versicherungen können die Experten außerdem beauftragen, um die Plausibilität gemachter Aussagen zu überprüfen und Versicherungsbetrug zu verhindern.
- Rohrbruch: Bei einem Rohrbruch lokalisieren Gutachter die Undichtigkeit. Sie prüfen, warum es zum Schaden kam und stellen heraus, wie viel die Sanierung kostet. Auch hier handelt es sich in aller Regel um Versicherungsschäden, die Hausbesitzer nicht selbst zahlen müssen. Die Kalkulation des Gutachters für Wasserschäden (selbst oder von der Versicherung beauftragt) zeigt dabei, welche Summe anfällt.
- Nasse Wände: Gutachter und Sachverständige für nasse Wände finden die Ursachen der Feuchteschäden heraus. Handelt es sich nur um eine verstopfte Abwasser- oder Regenwasserfallleitung, ist das Problem einfach in den Griff zu bekommen. Bei drückendem oder aufsteigendem Wasser aus dem Erdreich sind hingegen bauliche Maßnahmen erforderlich. Welche dabei am besten zum Einsatz kommen, entscheiden Sachverständige für Feuchtigkeitsschäden nach einer individuellen Inspektion. Sie bewerten das Ausmaß der Probleme und stellen die anfallenden Sanierungskosten zusammen.
- Flut oder Hochwasser: Auch Flutopfer benötigen einen Gutachter, der nach Hochwasserschäden das Gebäude inspiziert. Neben den reinen Feuchtigkeitsschäden geht es dabei auch darum, den Grad der Kontamination mit giftigem Abwasser herauszustellen. Gutachter und Sachverständige prüfen, inwieweit sich Gebäude sanieren lassen und stellen heraus, welche Kosten dabei anfallen. Sie liefern damit die Grundlage für die Schadensregulation für eine Versicherung.
Die Abschnitte zeigen, dass Wasserschaden-Gutachter unabhängig von der Art des Schadens dessen Ursache und Ausmaß bewerten. Sie stellen Sanierungsmaßnahmen zusammen und kalkulieren die anfallenden Kosten. Zum Einsatz kommen sie dabei häufig bei Versicherungsschäden oder gerichtlichen Auseinandersetzungen – etwa, wenn Mieter einen Wasserschaden verursacht haben sollen.
Die häufigsten Ursachen für Feuchteschäden in Gebäuden
Warum kommt es zum Wasserschaden und in welchen Fällen hilft ein Gutachter mit seiner Expertise weiter? Die folgende Übersicht zeigt typische Ursachen für Feuchtigkeitsprobleme in Gebäuden.
Art des Schadens | Schadensursache |
---|---|
Leitungswasserschäden | Geplatzte Heizungs- oder Wasserrohre |
Undichte Armaturen und Anschlüsse | |
Defekte Bauteile und Einbauten | |
Probleme mit der Gebäudeabdichtung | schadhafte oder fehlende Kellerabdichtung (horizontal, vertikal) |
unsachgemäß ausgeführte Bodenplatte | |
undichte Tiefgaragendecke | |
Schadhafte Balkonabdichtung oder Terrassenabdichtung | |
Undichtigkeiten am Flachdach | |
durchnässe Fassaden | |
Durchlässige Gebäudetrennfugen | |
Schäden durch Kondensation | falsches Heizen und Lüften |
Feuchtigkeit an Wärmebrücken | |
Unsachgemäß ausgeführte Dämmung (Innendämmung, Deckendämmung, Dachdämmung ohne oder mit fehlerhafter Abdichtung) |
Leistungen und Arbeitsweisen der Gutachter für Wasserschäden
Kommt ein Sachverständiger für Wasserschäden an Gebäuden ins Haus, untersucht er zunächst das Ausmaß des Schadens. Er dokumentiert alles mit Bildern und führt individuelle Messungen durch. Neben der Feuchtemessung helfen dabei auch Thermografie-Aufnahmen beim Lokalisieren von Schadensstellen. Im nächsten Schritt stellt der Experte die Ursache des Schadens heraus. Er bestimmt nötige Sanierungsmaßnahmen und kalkuliert deren Kosten. Im letzten Schritt kann man dann eine Fachfirma beauftragen, die den Wasserschaden professionell beseitigt.
Gutachterliche Stellungnahme oder detailliertes Gutachten
Abhängig vom Auftraggeber und den Gegebenheiten vor Ort bieten Gutachter für Feuchtigkeitsschäden verschiedene Leistungen an. Dazu gehört die einfach gutachterliche Stellungnahme, bei der es in der Regel um die Lokalisierung des Schadens, die nötigen Sanierungsarbeiten und deren überschlägige Kosten geht. Experten treffen die Aussagen nach einem vor Ort Termin, erstellen aber kein detailliertes Gutachten. Letzteres ist hingegen nötig, wenn Streitigkeiten zu klären sind oder Versicherungen Schäden regulieren sollen. In diesen Fällen erstellen die Experten Gutachten über Wasserschäden und Feuchtigkeitsschäden, die es erlauben, Schäden und Entscheidungen später plausibel nachzuvollziehen.
Kosten für Sachverständige: Wie hoch sind sie und wer zahlt?
Die Kosten der Wasserschaden-Gutachter lassen sich nicht pauschal angeben. Denn diese hängen sehr stark vom Ausmaß des Schadens und von der Art des Auftrags ab. In der Regel liegen die Preise bei 90 bis 150 Euro pro Stunde. Stellungnahmen nach einfachen Schadensbildern sind daher günstiger zu erstellen als detaillierte Gutachten für Flutopfer nach einem Hochwasserschaden. Grund dafür ist der unterschiedlich hohe Aufwand, den die Experten zu Beginn gut abschätzen können. Sinnvoll ist es daher, ein individuelles Angebot über die Kosten der gutachterlichen Tätigkeit nach einem Wasser- oder Feuchtigkeitsschaden erstellen zu lassen.
Versicherungen und Verursacher kommen für die anfallenden Kosten auf
Wer die Kosten übernimmt, hängt vom Sachverhalt ab. Bei undichten Kellern oder durchnässten Fassaden zahlen Hauseigentümer den Gutachter in der Regel selbst. Nach einem Hochwasser oder einem Leitungsschaden kommen hingegen Gebäude-, Hausrat- oder Haftpflichtversicherungen für die Kosten auf. Haftpflichtversicherungen zahlen auch dann, wenn unsachgemäße Bauarbeiten Schuld am Wasserschaden sind. Ähnliche verhält es sich, wenn Mieter einen Schaden in der Mietwohnung verursacht haben. Auch dann zahlen diese bzw. deren Versicherungen die anfallenden Gutachter-Kosten. Gehen Mieter und Vermieter gemeinsam auf die Suche nach der Ursache für Wasser- oder Feuchtigkeitsschäden, können sie den Sachverständigen gemeinschaftlich beauftragen. Die Kosten teilen sie sich dann in aller Regel.
FAQ: Die häufigsten Fragen zu Wasserschaden-Gutachten
Wann ist ein Gutachter für Wasserschäden zu beauftragen?
Nach Wasserschäden, Rohrbrüchen oder einem Hochwasser sind die Schäden am Gebäude nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Gutachter zeigen auf, welche Sanierungsarbeiten anfallen und wie hoch die Kosten für Hausbesitzer oder deren Versicherung sind. Geht es beispielsweise um feuchte Wände im Haus, finden Sachverständige die Ursache. Sie zeigen mögliche Sanierungsmaßnahmen und helfen dabei, die Probleme nachhaltig in den Griff zu bekommen.
Welche Leistungen bieten Sachverständige an?
Neben der Leckage-Ortung bieten Gutachter und Sachverständige für Wasserschäden an Gebäuden auch die Analyse des Schadensausmaßes an. Sie konzipieren Sanierungsmaßnahmen, stellen die Kosten zusammen und helfen bei der Regulierung durch Versicherungen. Darüber hinaus sichern die Experten nach einem Wasserschaden Beweise. Sie prüfen die Schadensursache, erstellen gutachterliche Stellungnahmen und detaillierte Gutachten.
Woran sind qualifizierte Experten zu erkennen?
Neben aussagekräftigen Referenzen und Angaben zur beruflichen Erfahrung sprechen vor allem Verbandsanerkennungen und Zertifizierungen für eine hohe Qualität. Ein weiteres Kennzeichen ist die öffentliche Bestellung und Vereidigung, die Voraussetzung für das Erstellen gerichtlicher Gutachten ist.
Wie lange dauert die Gutachten-Erstellung?
Während gutachterliche Stellungnahmen in der Regel relativ schnell zu erstellen sind, kann die Bearbeitung umfassender Gutachten mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Ausschlaggebend ist dabei immer die Situation vor Ort.
Wie viel kostet ein Wasserschaden-Gutachten?
Pro Stunde kosten Sachverständige für Wasserschäden an Gebäuden etwa 90 bis 150 Euro. Die Kosten für Stellungnahmen und Gutachten hängen darüber hinaus vom Aufwand ab. Letzteren können die Experten vor dem Beginn der Arbeiten gut abschätzen.
Wer kommt für die Kosten eines Gutachtens auf?
Das hängt vom Schadensfall ab. Bei nassen Wänden im Keller zahlen Hausbesitzer in der Regel selbst. Suchen mehrere Parteien gemeinschaftlich nach dem Grund für einen Wasserschaden (Bauherr und Baufirma oder Vermieter und Mieter), können sie sich die Kosten teilen. Bei Versicherungsschäden (Rohrbruch, Flutopfer, Hochwasser etc.) kommen die entsprechenden Versicherungen auf. Abhängig vom Schaden ist das die Haftpflicht-, Gebäude- oder Hausratversicherung. Wichtig ist es, das Vorgehen vor der Beauftragung von Sachverständigen mit den Versicherungen abzustimmen.